Gelnhausen (mf/re). In der katholischen Kirche St. Peter in Gelnhausen stand ein vorweihnachtliches Benefizkonzert zugunsten der Gelnhäuser Tafel auf dem Programm. Der Gospelchor „Singin‘ Joy“, der dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, hatte ein weihnachtliches Programm zusammengestellt. Unter der Leitung von Dennis Korn, Dozent an der Musikschule Bad Soden-Salmünster, präsentierte der Chor die schönsten und bekannteste Weihnachtssongs, die das Gospelchor-Genre zu bieten hat.
Gospel ist eine christliche, afroamerikanische Stilrichtung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Negrospiritual mit Elementen des Blues und des Jazz entwickelt hat. Heute ist es die Kirchenmusik afroamerikanischer Gemeinden in den USA. Das Konzert begann mit „Bless The Lord“. Es folgten „Joy To The World“, „Marys Boychild“, „Wonderful Christmas Time“, „When a Child Is Born“, „Here, That’s Christmas To Me“, „Let The River Run“, „Now, Like A Shepard“, „Winter Wonderland“, „ Santa Claus“, „Feliz Navidad“, „God Rest You“, „Mafry“, „Did You Know“ und „Rockin‘ Around The Christmas Tree“. Der Chor präsentierte sich stimmgewaltig, die Mitglieder klatschten und bewegten sich rhytmisch zu den mitreißenden Melodien. Am Ende des Konzerts gab es den verdienten Beifall vom Publikum in der gut gefüllten Kirche. Als Zugabe sang der Chor „We Are The Wolrd“ und Auszug „Shine Your Light“.
Für die Gelnhäuser Tafel war der Auftritt des Gospelchors aus Unterreichenbach ein Geschenk. Anstelle eines Eintritts hatte Singin‘ Joy nämlich um Spenden für die Gelnhäuser Tafel gebeten. Deren Vorsitzender Claus Witte hatte die Zuhörer begrüßt. Neben Worten des Dankes macht er auch einige Ausführungen zum Sinn und Zweck der Tafel. „In unserer Überfluss-Gesellschaft gibt es Armut, Hunger und Überfluss. Flucht, Vertreibung und Armut sind, wenn es auch so mancher Zeitgenosse nicht wahrhaben will, weltweit unsere Begleiter gezogen“, sagte Witte. Armut und Lebensmittelverschwendung seien die zentralen Themen der mittlerweile etwa 960 bundesweit agierenden Tafeln. Dabei werde die Tafel Arbeit zunehmend internationaler, denn die Probleme machen nicht an Grenzen halt. „Kamen bisher Alleinerziehende, Rentner und kinderreiche Familien zu uns, sind es nun zusätzlich auch Flüchtlinge“, berichtete der Tafel-Vorsitzende. Letzteres stoße in unserer Gesellschaft leider auch auf Kritik. Egoismus, Herzenskälte und Ignoranz seien dafür die Auslöser. Dabei sei man sich nicht zu schade, in heuchlerischer Weise vom Erhalt seiner Werte zu reden. Witte: „Dem setzen die Tafeln einen wahrhaft christlichen Grundsatz entgegen für den wir auch werben: Hilf‘ dem in Not geratenen Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Rasse und Religion!“ Aus diesem Grundverständnis heraus sei dem Gospelchor „Singin‘ Joy“ für sein Engagement auf das Herzlichste zu danken. Damit werde auch ein Zeichen für Barmherzigkeit als eine christliche Grundeinstellung gesetzt. Witte dankt außerdem Pfarrer Markus Günther, der mit der Peterskirche den passenden Veranstaltungsort zur Verfügung gestellt hatte.
(Auszug aus der GNZ am 30.11.2016)
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